Das ethische Dilemma der Sterbehilfe

Eines der zentralen Themen der ethischen Debatten der letzten Jahre war das Problem der Sterbehilfe. Die Debatte fand und findet nicht nur in der Philosophie statt, sondern findet ebenfalls Beachtung im politischen und gesellschaftlichem Raum.
Das ethische Problem der Sterbehilfe ist dabei keines, was man zuvorderst einer bestimmten Ethik anrechnen sollte, sondern es entsteht gerade dort, wo unterschiedliche ethische Strömungen aufeinander treffen. Das ethische Problem ist demnach kein Problem einer einzelnen Ethik, sondern der Vielzahl der Ethiken geschuldet.
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Zwei Menschen lieben einander.
Welches Bild werden wir mit diesem Umstand assoziieren?
Eine Frau und ein Mann, zwei Frauen, zwei Männer – gleichviel. Sie heiraten oder heiraten nicht, sie gründen einen gemeinsamen Haushalt oder verbleiben in zweien. Sie bekommen (durch Schwangerschaft oder Adoption) ein Kind, zwei, drei oder keins. Sie bilden auf die eine oder andere Weise eine Lebensbewältigungsgemeinschaft und leben glücklich in eine Zukunft hinein, die für unsere Zwecke belanglos ist.
Jeder wird entsprechend seiner Neigung eine Vorstellung nach dem obigen Muster haben und die Meisten leben in der Hoffnung auf die Möglichkeit, diese Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen, nach Möglichkeit für immer.

Warum?
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Die Idee der Vollautomatisierung in der Antike

Schon seit geraumer Zeit wird unsere industrielle Entwicklung oftmals mit der Tendenz zur Vollautomatisierung beschrieben. Tatsächlich werden immer mehr Produkte von immer weniger menschlichen Händen hergestellt. Einzelne Arbeitsschritte bishin zu einem vollständigen Produktionszyklus werden an Maschinen ausgelagert, die den eigentlich herstellenden Menschen überflüssig machen. Die einzigen, die übrig bleiben, sind jene, die die Maschinen entwickeln und instand halten. Diese Berufe tauchen keineswegs unvermittelt in der Moderne auf, seit der Mensch Maschinen benutzt, wie beispielsweise einen Webstuhl, gibt es sie. Die Aufgaben wurden also keineswegs in der Moderne vom Herstellen zum Entwicklen und Erhalten umgeschichtet, sondern die Herstellenden verschwanden einfach aus dem Produktionszyklus, da sie überflüssig geworden waren.
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Bruder Gallio, alle wollen glücklich leben, aber sie sind verblendet zu erkennen, was es ist, was das glückliche Leben macht; und zumal es nicht leicht ist das gute Leben zu erlangen, deswegen tritt jeder weiter von diesem zurück, desto eiliger er zu jenem hineilt, wenn er vom Weg abgefallen ist.

Seneca: De vita beata (dt. Über das glückliche Leben). I, 1. Übersetzung von mir. lat.: Viuere, Gallio frater, omnes beate uolunt, sed ad peruidendum quid sit quod beatam uitam efficiat caligant; adeoque non est facile consequi beatam uitam ut eo quisque ab ea longius recedat quo ad illam concitatius fertur, si uia lapsus est.