Der Philosoph Epikur (griechisch: Ἐπίκουρος) gehört zu den Philosophen, die nicht nur unter Fachgelehrten, sondern ebenso in der breiten Öffentlichkeit bekannt sind. Er wurde im Jahre 341 v. Chr. auf der Insel Samos geboren und starb im Alter von 72 Jahren.
Epikur gilt als Hedonist, folglich als jemand der nach Lust und Genuss strebend die Erfüllung des Lebens sucht. Dieses Bild von Epikur gilt auch heute noch vielen als gültig, wobei es seine eigentliche Lehre verkennt, die keineswegs auf ausufernde Genüsse und Lüste angelegt ist. Epikur votiert dafür, keine überflüssigen Begehrlichkeiten auszubilden, sondern sich in Selbstgenügsamkeit zu üben. Es erscheint einleuchtend, dass z.B. der, der eines Festmahls bedarf, um beim Essen Glück zu empfinden, bei Wasser und Brot unzufrieden sein wird. Der Genügsame hingegen, vermag mit weniger ebenso glücklich zu sein und wird demnach sich vermutlich auch durchgängiger im Glück befinden.
Herbert Marcuse hat die Lehre Epikurs als „negativen Hedonismus“ bezeichnet und damit dem Umstand Rechnung getragen, dass Epikur Lust und Glück als Abwesenheit von Unlust definiert. Vielleicht bedarf es in der Tat nicht mehr, als ohne Sorgen und körperliche Gebrechen zu leben, um glücklich zu sein; und vielleicht zerstört gerade die Ungenügsamkeit dieses Glück, wenn der Mensch immer mehr will, als er hat.

Der dauerhaft gute Zustand des Körpers und die Zuversicht,
dass es so bleibt, schafft allen nachdenklichen Menschen
die höchste und beständigste Freude.

(Plut. mor. 1089 D = 68 Us.) [1]

nach: Hossenfelder, Malte: Epikur. Zweite Auflage. München: C.H. Beck 1998. S. 9-21

[1] Epikur. Wege zum Glück. Hrsg. und übersetzt von Rainer Nickel. Düsseldorf: Artemis & Winkler Verlag 2003. Fragmenta (38). (=Sammlung Tusculum)

2 Antworten auf „“

  1. Macht Philosophie einsam?
    Das muss nicht unbedingt sein. Allerdings glaube ich das, wenn man richtig Philosohie betreiben möchte, ist es schon richtig was oben weiter angesprochen wurde, das Philosophie macht allergings nur wenn man es richtig betreibt.Ich persönlich studiere Philossophie und wenn ich mich z.B. intensiv mit einem Text befasse, so denke ich ich bin das einsamsten Schwein auf Erden. Deshalb nehme ich mehr und mehr Abstand von Philosophie,jedoch werde ich das studium weiter forsetzten.

  2. Glücklich Sein hängt wohl davon ab, was wir darunter verstehen. Wenn ich gesund bin und alles haben, was ich zum Leben brauche bin ich glücklich. Bedarf es allerdings materieller Dinge um zu dem Gefühl des Glücklich Seins zu gelangen, so ist dies ein anderes Gefühl. Es ist eine Be-fried-igung die meist nicht allzulange anhält. Dies hat Epikur wohl bereits erkennt und wurde lediglich missverstanden, weil den Menschen hierzu meist der entsprechende Erfahrungshorizont fehlt.

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