Moral und Ethik

Die Begriffe Moral und Ethik werden im heutigen Sprachgebrauch weitestgehend synonym verwendet, obwohl sie es eigentlich nicht sind.
Der Begriff der Moral hat sich aus dem lateinischen Wort mores entwickelt und bezieht sich auf den konkreten Vollzug von Urteilen, Normen, tradierten Vorstellungen etc. wie z.B. „Man stiehlt nicht.“. Moral stellt einen halbwegs geregelten Ablauf des Alltags sicher und bringt den Menschen somit eine gewisse Planungssicherheit. Da jeder mit der jeweils spezifischen Vorstellung von Moral seiner Zeit und Gesellschaft aufwächst, verinnerlicht er sie und hält sie zumeist auch für über jeden Zweifel erhaben und richtet seinen Lebensvollzug nach ihr aus.
Die Ethik (griechisch ηθική) hingegen widmet sich nicht der Lebenspraxis und ist demnach kein beständiger Begleiter im Alltag wie es die Moral ist, sondern ist eine philosophische Disziplin die sich in der Theorie vollzieht. Ethik reflektiert die Moral und untersucht inwiefern eine moralische Vorstellung richtig sein kann, aber auch inwiefern sie falsch ist.
So verwand Moral und Ethik also auch sein mögen, so unterschiedlich sind sie auch. Notwendig für eine Gesellschaft sind sie aber beide gleichermaßen.

siehe hierzu auch: Wie brüchig sind unsere Werte?

Ricken, Friedo: Allgemeine Ethik. 3. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Verlag. 1998 S. 13-17

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