Gummigeschosse und Bildungsentzug gegen gewaltbereite Demonstranten?

Im Nachgang der Großdemonstration in Hamburg hat der CDU Abgeordnete Karl-Heinz Warnholz laut der Hamburger Morgenpost (1) verschiedene Forderungen aufgestellt, um gewaltbereiten Demonstranten zu begegnen, so unter anderem die Einführung von Gummigeschossen und als alterantive Strafen der Entzug der Fahrerlaubnis oder ein erschwerter Zugang zum Abitur oder Hochschulabschluss. Im Folgenden sollen diese Forderungen näher betrachtet werden.
„Gummigeschosse und Bildungsentzug gegen gewaltbereite Demonstranten?“ weiterlesen

Du sollst nicht töten, außer…

Ein Gesetz, so alt wie die Menschheit: Du sollst nicht töten. Für das christlich geprägte Abendland buchstäblich in Stein gehauen als eins der Zehn Gebote des Alten Testaments (2. Mose 20, 13). Fast alle Kulturkreise kennen dieses Tabu – und doch gilt es nirgends absolut, ist es überall und zu allen Zeiten von Einschränkungen begleitet: Du sollst nicht töten, außer…
„Du sollst nicht töten, außer…“ weiterlesen

Der (Alp)Traum vom künstlichen Menschen

Seit Anfang des Monats läuft auf Arte die schwedische Serie »Real Humans«, die uns in eine Welt blicken lässt, die der unseren sehr ähnlich ist. Allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Die Bewohner dieser Welt haben die Möglichkeit, sich beim Fachhändler einen sogenannten »Hubot« zu kaufen, einen menschenähnlichen Roboter, der ihnen im Haushalt hilft, in ihrer Fabrik arbeitet oder kranke Verwandte pflegt.
Allein, die Illusion damit nur einen hochentwickeltes Automaten erworben zu haben wird schnell brüchig. Die Hubots müssen, um ihre vielfältige Aufgaben erfüllen zu können, eine Art von Intelligenz aufweisen, die bald zum Problem wird – und auch die Menschen, die täglich mit ihnen umgehen, kommen nicht umhin, sich danach zu Fragen was ein Hubot eigentlich ist: Ein bloßes Stück Technik oder ein Spiegel seines Schöpfers?

„Der (Alp)Traum vom künstlichen Menschen“ weiterlesen

Die Sprache der Klugen

Gewalt, so ein bekanntes Sprichwort, ist die Sprache der Dummen.
Auch ohne langes Überlegen dürfte jeder in etwa wissen, was damit gemeint ist: Wer sich nicht oder nicht mehr auszudrücken weiß, wer keine andere Möglichkeit findet, seinem Ärger, seiner Frustration oder seiner Wut Ausdruck zu verleihen, mag zu diesem Mittel greifen, um zumindest für diesen Augenblick der Hilflosigkeit nicht auch noch wort- und tatenlos zu bleiben. Dumm nennen wir dieses Verhalten, weil es Ausdruck eines doppelten Unvermögens ist – des Unvermögens, sich dem Gegenüber verständlich zu machen und des Unvermögens, diese Frustration auszuhalten.
Wie aber sieht der Umkehrschluss aus – gibt es eine, womöglich besondere, Sprache der Klugen?
„Die Sprache der Klugen“ weiterlesen

Wie viel Ungleichheit ist noch gerecht?

Im Januar ging es in dem Dunkelraumartikel »Die Welt ist nicht gerecht…« um Gerechtigkeit, oder vielmehr unser Empfinden für und von Ungerechtigkeiten. Am vergangenen Sonntag gab es in der Schweiz einen Volksentscheid mit großem Medienecho, der eng mit dieser Frage verknüpft ist: Wie viel Ungleichheit finden wir noch gerecht – und mit welcher Begründung akzeptieren wir, dass Wenige viel und Viele wenig haben?
„Wie viel Ungleichheit ist noch gerecht?“ weiterlesen

Die Welt ist nicht gerecht… Sind wir es?

Der nicht selten kluge und hintersinnige Comic Calvin & Hobbes aus der Feder von Bill Watterson handelt von dem sehr aufgeweckten und phantasiebegabten kleinen Jungen Calvin und seinem besten Freund Hobbes: Für alle anderen ein Stofftiger, für Calvin aber ein sehr lebendig und treuer Gefährte.
Es gibt in diesem Comic eine Bilderfolge, in der sich Calvin darüber beschwert, dass etwas ungerecht sei. Sein Vater entgegnet, dass die Welt nun mal nicht gerecht sei und Calvin gibt zurück: »Ich weiß! Aber warum ist sie nie zu meinen Gunsten ungerecht?«
„Die Welt ist nicht gerecht… Sind wir es?“ weiterlesen

Wir wissen wo du wohnst!

Auf der aktuellen Titelseite der Wochenzeitung „Die Zeit“ warnt Susanne Gaschke vor dem „Google-Wahn“ (1). Die Möglichkeiten, die Google seinen Nutzern bietet, können jeden betreffen, eben auch Nichtnutzer. Beispielsweise wenn wir bei Google Street View zu sehen sind. Besonders aufmerken lässt aber das neueste Google-Produkt von dem Gaschke berichtet: Das internetfähige Handy Nexus One. Dieses Handy enthalte das Programm „Goggles“, das bereits heute in der Lage sei, Gesichter auf mit dem Handy geschossenen Fotos durch biometrische Bildersuche via Internet zu erkennen. Vorausgesetzt, es gibt von der betreffenden Person irgendwo im Internet bereits Fotos. Momentan ist diese Funktion im Google Handy noch deaktiviert bis datenschutzrechtliche Probleme ausgeräumt seien. Aber was dann?
„Wir wissen wo du wohnst!“ weiterlesen

Massenkompatibel?

In seiner im Jahre 1950 veröffentlichten und berühmt gewordenen Studie „The Lonely Crowd“ befasst sich der Kultursoziologe David Riesman mit dem Verhalten des modernen Menschen. Darin legt Riesman einige Ergebnisse dar, die eine Menge Fragen aufwerfen – nach unserem Handeln und den Gründen unseres Handels als Individuum und als Teil einer Gesellschaft.
„Massenkompatibel?“ weiterlesen

Jeder Schritt ein ganzes Leben

In Giuseppe Verdis Oper La Traviata lernt der Zuschauer die Kurtisane Violetta Valéry kennen. Violetta verliebt sich auf einer ihrer unzähligen Feiern in Alfredo Germont und verlässt ihren Begleiter Baron Douphol. Später, Violetta und Alfredo leben zusammen in der Nähe von Paris, tritt Alfredos Vater Georgio ohne Wissen seines Sohnes an Violetta heran und fordert sie dazu auf, das Verhältnis zu seinem Sohn des Rufes der Familie wegen zu beenden. Violetta leidet an Tuberkulose, im Wissen darum, dass ihr ein hohes Alter nicht vergönnt sein wird, gibt sie dem Wunsch von Georgio nach, gesteht dem unwissenden Alfredo noch einmal ihre tiefe Liebe und entschwindet in einer Kutsche. Alfredo, verlassen und unglücklich, folgt ihr kurz darauf und findet sie auf einer Feier. Dort versucht Violetta ihn zum Gehen zu bewegen und erzählt ihm aus diesem Grund auch die Lüge, dass sie nun Baron Douphol liebe. Es kommt im Verlauf zum Duell zwischen dem Baron und Alfredo, der Baron wird verletzt, Alfredo verlässt das Land. Alfredos Vater jedoch bereut, Violetta von seinem Sohn getrennt zu haben, er eröffnet Alfredo seine Tat, worauf Alfredo sofort zu Violetta zurückkehrt, gerade noch rechtzeitig um die tuberkulosekranke Violetta in seinen Armen sterben zu lassen.

Was kann uns das alles lehren?
„Jeder Schritt ein ganzes Leben“ weiterlesen