Wer kennt dies nicht: Vor dem Fenster des Büros, des Seminarraums, des Klassenzimmers liegt ein herrlicher Tag ausgebreitet da, als warte er nur darauf, von uns genutzt zu werden. Wozu? Zu allem, wonach uns der Sinn steht. Man denkt etwa: Wenn ich hier endlich rauskomme, kann ich tun was ich will. Wenn man später hinaustritt, die äußeren Zwänge abgeschüttelt hat und sich frei fühlt, zu tun, was immer einem beliebt zu tun, wird man naheliegenderweise diese Freiheit kaum in Frage stellen, sondern den schönen Tag genießen. Kaum jemand wird zuerst auf die Idee kommen, sich Gedanken darüber zu machen, ob das Gefühl nicht vielleicht trügt, ob man denn tatsächlich frei sein, in seinem Tun. Keine äußere Macht hält mich davon ab, meiner Wege zu gehen, niemand fesselt mich mit Ketten oder Aufgaben wieso also sollte ich nicht frei sein?
Vielleicht begegnet man anderntags den vielzitierten Ausspruch Schopenhauers, dass der Mensch zwar tun könne, was er wolle, nicht aber wollen kann was er will. Und dieser Satz macht stutzig. Wenn mein tun nicht durch die Wände von Verpflichtungen eingeschränkt wird, ist es frei. Wie aber kann mein Wollen eingeschränkt werden? Liegt der wahre Feind der Freiheit in uns selbst, im Verborgenen?
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