Elternzeit in Japan

Die Elternzeit für eine Reise zu nutzen ist generell eine guten Idee. Für alle, die mit der Idee spielen, in der Elternzeit nach Japan zu fliegen, kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen: Ihr könntet keine bessere Idee haben! Ich habe es selbst gemacht und wir wiederholen es nun schon in wenigen Monaten mit dem zweiten Kind.

Warum Japan?

Japan ist ein Industrieland und abgesehen von einer ausgesprochen guten medizinischen Versorgung für die kleinen Schätze, findet man in Japan wirklich alles was man braucht.

Für die Eltern gibt es in Japan unheimlich viel zu entdecken. Die Metropolen Tokyo, Osaka, Kyoto, Hiroshima und viele anderen warten nur darauf erkundet zu werden. Von Strand bis Stadt, von tiefen Wäldern und Bergen, gigantischen Parks, von einsamen Tempeln und Schreinen bis hin zu Hochhausdächern über der Stadt ist alles möglich – auch in einem Urlaub. Durch die schier endlose Freundlichkeit der Japaner und dem respektvollen Umgang miteinander herrscht überall eine entspannte Atmosphäre. Dazu kommt noch, dass Japan ein sehr sicheres Land ist. Für einige vielleicht ungewohnt, aber man kann sich frei auch Mitten in der Nacht ohne Angst bewegen. Wer das nicht glauben kann, der kann es einfach googlen: Japan ist ein sicheres Land.

Praktische Fragen

Welches Alter das beste für Kinder für so eine Reise ist, lässt sich sicherlich nicht einfach beantworten. Ich persönlich mag die ersten Lebensmonate. Mit drei oder vier Monaten haben sich alle Familienmitglieder aneinander gewöhnt und Eltern (und eventuell ältere Geschwister) können das Land erkunden, während der Zwerg zufrieden im Kinderwagen ist. Im Flugzeug passt man mit einigen Monaten auch noch gut in ein Bassinet (Babybettchen) und die Eltern können auf dem Flug auch noch etwas entspannen. Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt spricht nichts gegen eine Reise nach Japan.

Wer stillt, für den stellt sich dich Frage nach Babynahrung nicht – aber auch wer Babynahrung braucht, diese kann man überall in sog. Konbinis (7-eleven, family mart etc.) kaufen. Während Stillen in der Öffentlichkeit eher unüblich ist, finden sich überall extra Still- und Wickelräume, in die man sich zurückziehen kann. Wenn man doch einmal auf einer Parkbank stillt, weil der Zwerg eben gerade Hunger hatte, dann ist das auch kein Beinbruch. Es ist nur unüblich, nicht verboten und Touristen wird ohnehin viel nachgesehen. Wir hatten nie ein Problem. Meiner Meinung nach ist es sehr entlastend, dass in Japan immer alles extrem sauber ist. Selbst ein Wickelraum in einer U-Bahn Station sieht in der Regel wie geleckt aus, – das ist in anderen Ländern anders. Gleiches gilt für öffentliche Toiletten für Mama & Papa, alles glänzt in Sauberkeit. Ich habe schon viele Menschen durch das Land geführt, alle waren sprachlos, wie sauber es überall ist, obwohl ich es ihnen auch davor schon gesagt hatte.

Das Waschen von Babywäsche ist in vielen Hotels problemlos möglich, da Münzwaschmaschinen und Münztrockner in vielen Hotels vorhanden sind. Ein klug gewähltes Hotels mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, guter Lage und Waschmaschine ist ein Garten Eden für Eltern. Kein Waschen im Waschbecken und Aufhängen im Badezimmer. Einfach alles in die Waschmaschine stopfen und Abendessen gehen.

Neben der generellen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft von Japanern habe ich sie auch auch sehr kinderlieb erlebt. Als mein Sohn noch klein war, blieben viele stehen, um ihn anzusehen und betonten untereinander auf Japanisch immer wieder wie süß er sei. Ich habe keine einzige negative Erfahrung gemacht. Aber auch für ältere Kinder hält das Land viele tolle Erfahrungen bereit, die gleichsam auch die Eltern faszinieren werden.

Spielt ihr noch mit dem Gedanken eine Reise nach Japan in der Elternzeit zu unternehmen? Dann mal ran ans Planen! 🙂 Gerne helfe ich euch dabei mit euren besonderen Bedürfnissen bei einer Reise mit Baby in der Elternzeit, denn eine Japanreise will gut geplant sein. Ich biete für Japan auch Reiseberatungen an – das ist jetzt natürlich Eigenwerbung. Wir können dann in Ruhe alle weiteren Fragen klären und die Reise eures Lebens planen.

Alle Ausführungen nach bestem Wissen und Gewissen und ohne Haftung.

Neue elektronische Zollkontrolle in Japan via App

Für ankommende Passagiere am Flughafen Narita im Terminal 3 besteht ab sofort die Möglichkeit, die Zollformalitäten via App zu erledigen.

Bislang musste jeder Passagier ein Zollformular entweder im Flugzeug oder nach der Einreise ausfüllen und einem Zollbeamten vorlegen, nachdem er seinen Koffer vom Band abgeholt hatte. Da die meisten Passagiere haben nichts zu verzollen haben, lesen sich ziemlich alle Zettel für die Zollbeamten gleich: „Ich habe nichts zu verzollen.“

Im Terminal 3 in Narita und bald auch an weiteren Flughäfen besteht die Möglichkeit die Zollformalitäten via App zu erledigen und ohne den Umweg über einen Zollbeamten den Flughafen mit seinem Koffer zu verlassen – möglich wird dies über eine Vernetzung der App mit einer automatischen Gesichtskontrolle am Flughafen.

Quelle: Japan Costums – http://www.customs.go.jp/english/passenger/egate.htm

Für wen lohnt es sich nun, die Apps herunterzuladen? Gemessen daran, dass man bislang beim Zoll kaum warten musste, dürfte die App vor allem für technikaffine Personen interessant sein oder für alle, die häufiger nach Japan kommen. Alle anderen werden vermutlich erst einmal weiterhin gemütlich im Flugzeug den Zollzettel mit einem Kugelschreiber statt mit einem Finger auf dem Smartphone ausfüllen.

Auch muss bedacht werden, dass bestimmte Gruppen und Familien bislang nur ein Zollformular ausfüllen mussten, mit der App muss jeder einzelne das Formular ausfüllen. Alle, die die App ausprobieren wollen, können sie hier im Apple AppStore oder hier für Android herunterladen.

Detailinformationen findet ihr in der u.g. Quelle oder der hier verlinkten Informationsbroschüre des japanischen Zolls und falls ihr eine Reiseberatung für eure Individualreise nach Japan benötigt, könnt ihr euch gerne an mich wenden: Japan Reiseberatung – das ist jetzt natürlich Eigenwerbung.

Quelle: http://www.customs.go.jp/english/passenger/egate.htm

Gummigeschosse und Bildungsentzug gegen gewaltbereite Demonstranten?

Im Nachgang der Großdemonstration in Hamburg hat der CDU Abgeordnete Karl-Heinz Warnholz laut der Hamburger Morgenpost (1) verschiedene Forderungen aufgestellt, um gewaltbereiten Demonstranten zu begegnen, so unter anderem die Einführung von Gummigeschossen und als alterantive Strafen der Entzug der Fahrerlaubnis oder ein erschwerter Zugang zum Abitur oder Hochschulabschluss. Im Folgenden sollen diese Forderungen näher betrachtet werden.
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Schopenhauer über die Rückschau

Wie der Wanderer erst, wann er auf einer Höhe angekommen ist, den zurückgelegten Weg mit allen seinen Wendungen und Krümmungen im Zusammenhange überblickt und erkennt; so erkennen wir erst am Ende einer Periode unseres Lebens oder gar des ganzen den wahren Zusammenhang unserer Taten, Leistungen und Werke, die genauen Konsequenzen und Verkettungen, ja auch den Wert derselben.

Arthur Schopenhauer: Aphorismen zur Lebensweisheit. Kapitel 5. Par�nesen und Maximen – B. Unser Verhalten gegen uns selbst.

Ohne Aktualisierung der Rechtschreibung zitiert nach: von L�hneyen, Wolfgang (Hg.): Arthur Schopenhauer. Sämtliche Werke. Darmstadt: WBG, 2004. Bd VI, S. 494

Du sollst nicht töten, außer…

Ein Gesetz, so alt wie die Menschheit: Du sollst nicht töten. Für das christlich geprägte Abendland buchstäblich in Stein gehauen als eins der Zehn Gebote des Alten Testaments (2. Mose 20, 13). Fast alle Kulturkreise kennen dieses Tabu – und doch gilt es nirgends absolut, ist es überall und zu allen Zeiten von Einschränkungen begleitet: Du sollst nicht töten, außer…
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Der (Alp)Traum vom künstlichen Menschen

Seit Anfang des Monats läuft auf Arte die schwedische Serie »Real Humans«, die uns in eine Welt blicken lässt, die der unseren sehr ähnlich ist. Allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Die Bewohner dieser Welt haben die Möglichkeit, sich beim Fachhändler einen sogenannten »Hubot« zu kaufen, einen menschenähnlichen Roboter, der ihnen im Haushalt hilft, in ihrer Fabrik arbeitet oder kranke Verwandte pflegt.
Allein, die Illusion damit nur einen hochentwickeltes Automaten erworben zu haben wird schnell brüchig. Die Hubots müssen, um ihre vielfältige Aufgaben erfüllen zu können, eine Art von Intelligenz aufweisen, die bald zum Problem wird – und auch die Menschen, die täglich mit ihnen umgehen, kommen nicht umhin, sich danach zu Fragen was ein Hubot eigentlich ist: Ein bloßes Stück Technik oder ein Spiegel seines Schöpfers?

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Unser Leben ist die Parodie unserer Träume

Wenn Literatur die Grundfragen unseres Lebens auf immer neue Weise verarbeitet, dann ist Stephan Thome ein großartiger Wurf nach einer Antwort gelungen. Seine Protagonisten suchen vor allem eines, ein glückliches Leben und unterstreichen damit, was schon Aristoteles zu Beginn der Nikomachischen Ethik niederschrieb, nämlich das alle Menschen nach dem Glück suchen.
Indes, Stephan Thomes Figuren zeigen uns, wie schwer dieser Weg ist und das ein paar Äußerlichkeiten noch kein erfülltes Leben versprechen. In zwei sprachlich wundervollen Romanen verfolgen wir Protagonisten auf der Suche nach einem gelungenen Dasein und gehen mit ihnen verschiedenste Wege und Irrwege ab. Eine endgültige Antwort, ein Lebensrezept in Form eine Anleitung geben die Romane nicht, aber bei dem geneigten Leser vermögen sie Fragen anzustoßen und den Impuls, sich selbst Rechenschaft abzulegen.
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Über abschließende Urteile

Gust Avrakotos: There‘s a little boy and on his 14th birthday he gets a horse… and everybody in the village says, »how wonderful. The boy got a horse.« And the Zen master says, »we‘ll see.« Two years later, the boy falls off the horse, breaks his leg, and everyone in the village says, »How terrible.« And the Zen master says, »We‘ll see.« Then, a war breaks out and all the young men have to go off and fight… except the boy can‘t ‘cause his leg‘s all messed up. And everybody in the village says, »How wonderful.«
Charlie Wilson: Now the Zen master says, »We‘ll see.«

Filmzitat aus: Nichols, Mike: Charly Wilson‘s War. 2007

Neuer Roman von Haruki Murakami

Es scheint, als könnte sich die Fangemeinde auf ein baldiges Erscheinen eines neuen Werks von Haruki Murakami freuen. Am 12. April erscheint in Japan sein neuer Roman 色彩を持たない多崎つくると、彼の巡礼の年 (dt. Der farblose/farbblinde Tsukuru Tasaki und das Jahr seiner Pilgerfahrt). Die genannte deutsche Übersetzung des Titels ist nicht der offizielle Übersetzungstitel, sondern nur eine ungefähre Übersetzung aus dem Japanischen.

Bislang ist es in der deutschen Presselandschaft still um das besagte Buch, möglicherweise weil die englische und deutsche Übersetzung noch auf sich warten lassen werden und man kaum vor Ende 2013 oder 2014 mit ihnen rechnen kann. Auf der Seite seines deutschen Verlages DuMont finden sich noch keine Informationen, es dürfte allerdings davon auszugehen sein, dass sein Roman dort in der Übersetzung von Ursula Gräfe erscheinen wird.
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Das Gewebe der Wirklichkeit – zu Wilhelm Schapps Geschichtenphilosophie

Was geht es uns an, das allumspannende Nichts, in das sich ein Universum ausbreitet, von dem wir kaum etwas wissen und das wir nie sehen werden? Was geht sie uns an, die Leere zwischen den Atomen, die unter dem Blick der Wissenschaftler in immer winzigere Teilchen zerfallen und deren Natur selbst sie nicht recht begreifen?
Trotzdem sind wir gewohnt, dies die Wirklichkeit zu nennen, hard facts der Welterkenntnis – Erkenntnisse über eine Welt, die wir nie zu Gesicht bekommen werden, die unerreichbar hoch über uns und in den subatomaren Tiefen von uns so wenig Notiz nimmt, wie wir von ihr. Eine Wirklichkeit, die wir nur von Computermodellen und Schnappschüssen in die Unendlichkeit gerichteter Teleskope kennen.
Nein, es geht hier nicht darum, das Streben nach dem Wissen darüber was die Welt im Innersten zusammenhält zu verspotten. Es geht um die Frage, was es ist, das wir Wirklichkeit nennen – und wo wir sie zu finden hoffen: An den äußeren Rändern unserer Erkenntnis oder im Zentrum unseres Erlebens?
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